'namaste' was bedeutet das?

ViennaYoga by Michéle • Dez. 15, 2017

Ein bedeutungsvoller Gruß und/oder Dank

Manchmal wird angenommen , dass die Handhaltung ( Namaste = 'Anjali Mudra' ) etwas mit der Gebetshaltung und damit mit Religion zu tun hat. Wenn in den historischen Grundlagentexten immer wieder von Göttlichkeit die Rede ist, so ist damit ein Modell gemeint, mit dem man die Lenkung des Körpers durch den Geist erlangt (Yoga als Selbstfindungslehre). Yoga ist an keine bestimmte Religion gebunden und kann unabhängig von jeder religiösen Überzeugung, von allen Menschen zur persönlichen Entwicklung von Körper und Geist praktiziert werden. Und auch der Gruß oder Dank ' namaste ' mit seiner Geste, ist keine religiöse Symbolik .

Die gefalteten Hände können als Verbindung von rechter und linker Gehirnhälfte ausgelegt werden. Und wenn die Hände vor unser Herz gebracht werden, kann es als ein zentrieren unserer Energie im Herzen gesehen werden. Durch diese Zentrierung richten wir unser Bewusstsein auf unser Innerstes.

Meist hört man, dass 'namaste' soviel heißt, wie: die Göttlichkeit in mir verbeugt sich vor der Göttlichkeit in dir (oder der Göttlichkeit, die ich in dir sehe) denn ich weiß, dass wir den selben Wesenskern haben.

Man kann die beschriebene 'Göttlichkeit' auch mit dem gleichsetzen, was nicht in des Menschen eigener Macht steht: das Leben, die Natur, das Universum. Das zwar eben nicht in unserer Macht steht, uns aber alle zugleich ausmacht. Von dem wir alle ein Teil sind und damit zeichnet uns ein Wesenskern aus, der jedem Wesen gleich ist und ihm innewohnt.

Mit 'namaste' bringe ich zum Ausdruck, dass ich das verstanden und in meinem Gegenüber erkannt habe. Nach meiner Erfahrung, halten viele Menschen diesen Wesenskern so sehr unter Verschluss und sind sich dessen zudem nicht bewusst, dass es manchmal nicht leicht fällt, sich mit diesem überaus respektvollen Gruß und/oder Dank an jeden zu wenden.

Dennoch ist eines gewiss: Jeder ist in sich bereits jetzt und zu jederzeit perfekt und vollkommen. Oft fühlt man sich selbst nicht so, ist auf der Suche und plant sein Leben so auszurichten, irgendwann dort anzukommen. Das Ego treibt einen an noch mehr, noch besser, noch reicher, noch beliebter, noch schöner,... zu werden. Und man hofft, sich dann, irgendwann endlich perfekt und vollkommen zu fühlen. Doch erkenne: Du bist in deiner Mitte, in deinem Wesenskern perfekt und vollkommen. Schon jetzt und schon immer gewesen und wirst es immer sein. Glaube mir und lies weiter meine Beiträge. Sie werden dir helfen, wenn es dir noch schwer fällt das zu fühlen, zu glauben. Dein Wesenskern ist absolut perfekt und vollkommen und wir brauchen nichts zu tun um vollkommen zu werden, weil wir es von Anfang an sind ! Und diese Vollkommenheit in uns erkannt zu haben und im Gegenüber zu würdigen, das tut man mit dem Gruß und/oder Dank 'namaste'.

In diesem Sinne: Namaste meine Lieben. Eure Michéle


Literaturhinweis:
Jeff Foster: Radikales Erwachen. Nimm dich im Alltag ganz an. Via Nova Verlag, Petersberg, 2. Aufl. 2016
P. Y. Deshpande, Bettina Bäumer: Die Wurzeln des Yoga. O.W. Barth Verlag, Bern, Neuausgabe 2010

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